Als wir erfuhren, dass unser Studienfahrtziel Prag wird, waren die meisten von uns etwas enttäuscht. Zu lange hatten wir uns auf Barcelona, Strand und Sonne gefreut. Dennoch ließen wir uns darauf ein – und Prag war eine wirkliche Entdeckung. Vielleicht die schönste Klassenfahrt, die wir je erleben durften!
Prag stellte sich als eine facettenreiche Stadt voller kultureller und geschichtlicher Highlights heraus. Direkt am ersten Nachmittag, als wir von unserem Hotel in die Altstadt zu eine ersten Erkundungstour liefen, konnten wir viele Gesichter der Stadt kennenlernen. Häuser im Brutalismus-Stil neben Gründerzeitgebäuden, Cafés an der Moldau und enge Gassen in der Altstadt. Wir waren direkt positiv überrascht von dieser Stadt, die wir uns so nie vorgestellt hatten.
Schon am zweiten Tag fanden wir uns gut zurecht und hatten die Möglichkeit, Prag mit einer Führung und auch alleine zu erkunden. Natürlich durfte hierbei auch das Kafka-Museum nicht fehlen. Ein Museum, das mit seinen dunklen und engen Räumen nahezu kafkaesk war. Und auch an vielen anderen Orten konnte man den Spuren Kafkas folgen, zum Beispiel in seinem Geburtshaus in der Nähe des Altstädter Rings.
Einen großen Teil der Altstadt bildet zudem das Jüdische Viertel. Uns wurden hier die Spannungen bewusst, die seit Jahrhunderten zwischen Juden und Christen in Prag herrschen und auch 80 Jahre nach Ende der Nationalsozialistischen Herrschaft noch spürbar sind. Wird durften einige Synagogen besuchen, darunter auch die Spanische Synagoge, die uns in ihrer Pracht und kunstvollen Architektur beeindruckt hat. Ein besonderes Erlebnis war auch der Jüdische Friedhof, der die lange jüdische Tradition und Bedeutung für die Stadt sichtbar gemacht hat.
Prag bietet auch eine große Bandbreite an Museen, die sich mit der komplexen Geschichte des Landes beschäftigten. So etwa das Kommunismus-Museum, in dem uns durch einen Zeitzeugen das Leben in einem sozialistischen Land nähergebracht wurde, das wir sonst nur aus dem Geschichtsunterricht kennen. Aber auch an Kunstmuseen mangelt es nicht. Wir besuchten etwa das Kampa- oder Banksy- Museum.
Natürlich durften aber auch Spaß und Freizeit nicht fehlen! Vom vietnamesischen Pho bis zum tschechischen Baumstriezel – in Prag ist fast jede Küche der Welt vertreten! So konnten wir uns jeden Tag kulinarisch in ein anderes Land begeben. Dies war besonders willkommen, da die tschechische Küche wenig Optionen für Vegetarierinnen bietet, wie wir bei unserem gemeinsamen Restaurantbesuch feststellten.
Ein krönender Abschluss, der uns noch allen lange im Gedächtnis bleiben wird, war die Karaoke-Bar am letzten Abend. Musik, Tanz und ein schlagerschmetternder Herr Ströbel. Aber auch Frau Block, Frau John und Frau Schulze ließen sich zur ein oder anderen Tanzeinlage hinreißen.
Vielen Dank für die gelungene Studienfahrt und die schöne Zeit zusammen!
Solveig T. und Amalia L.





