Preis beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten

Eine einzige weibliche Abgeordnete im baden-württembergischen Landtag? Was heute nur schwer vorstellbar scheint, war zwischen 1968-1972 Realität. Einzig die SPD-Abgeordnete Hanne Landgraf schaffte 1968 den Einzug in das 127 Sitze starke Landesparlament.

Diese Tatsache, sowie der persönliche Kontakt zu Nachkommen und Freunden Hanne Landgrafs, motivierte die beiden Schülerinnen des St.-Dominikus-Gymnasiums, Hannah H. und Charlotte R., unter Begleitung ihres Geschichtslehrers Herr Willborn, das politische Wirken der Karlsruher Ehrenbürgerin zu rekonstruieren.  Sie untersuchten dabei, ob die Politikerin – im auch heute noch aktuellen Ringen um mehr Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern – als Vorbild dienen kann.

Ihr Urteil, gewonnen auf Basis von Fachliteratur, Archivalien, Interviews mit Nachkommen und politischen Wegbegleiterinnen Landgrafs sowie einer Umfrage unter den mehr als 180 Kursstufenschülerinnen des Domis, fällt eindeutig aus: „Hanne Landgraf ist immer noch Vorbild im Kampf um Geschlechtergerechtigkeit - denn sie hatte den Mut, sich in die Politik einzubringen, sich aufstellen und wählen zu lassen und so ihre Rechte als Frau aktiv wahrzunehmen. Dies ist immer noch ungemein wichtig, denn wenn wir nicht Politik für unsere Interessen und auch aus unserer Sichtweise heraus machen, dann wird ohne uns Politik gemacht.“

Die Fachjury des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten, des größten historischen Forschungswettbewerbs für junge Menschen in der Republik, honorierte die Untersuchung der beiden Abiturientinnen mit einem Landespreis, der am 20.09.2019 im Neuen Schloss in Stuttgart von der Kultusministerin Susanne Eisemann verliehen wurde.

Herzlichen Glückwunsch!

T. Willborn

Bildnachweis: Körber-Stiftung / Werner Kuhnle und Privatarchiv der Familie Landgraf

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