Erfahrungsbericht aus dem Seminarkurs Pädagogik

Unsere Schule bietet für Schülerinnen der Jahrgangsstufe I schon seit mehreren Jahren den Seminarkurs Pädagogik an. Auch ich habe diesen Kurs gewählt, allerdings eher aus Verlegenheit heraus als aus Begeisterung. Daher war ich anfangs auch ein wenig skeptisch, was mich in diesem Kurs erwarten würde.

Doch sehr schnell hatte mich der Seminarkurs für sich eingenommen. Bereits in unserer ersten Sitzung eröffnete sich mir die weite Welt der Pädagogik. Wir erhielten eine spannende Einführung, lernten vielfältige Themengebiete, Teilbereiche und Konzepte der Pädagogik kennen bis hin zu verschiedenen Berufsfeldern. Wir waren alle fasziniert und gleichzeitig gespannt darauf, was uns in den kommenden Wochen und Monaten erwarten würde. Wir sollten insbesondere auf die unterschiedlichsten Vorträge externer Referentinnen und Referenten treffen, die uns tiefe Einblicke in die unterschiedlichsten Themenbereiche der Pädagogik versprachen.

Unser erster Ausflug führte uns ins Naturkundemuseum Karlsruhe. Dort tauchten wir in die Welt der Museumspädagogik ein. In Gruppen erforschten wir verschiedene Ausstellungen und lernten viel über deren technische und qualitative Gestaltung, deren Präsentation und über deren Inhalt. Wir waren erstaunt darüber, wie viel Arbeit hinter scheinbar einfachen Ausstellungen steckt und welche Gedanken sich Museen über die Art und Weise der Wissensvermittlung machen müssen.

In einer weiteren Sitzung lernten wir den Bereich der tiergestützten Pädagogik kennen, der auf einer Zusammenarbeit von Mensch und Tier beruht, durch die vor allem Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten ihre sozialen, kognitiven und motorischen Fähigkeiten positiv ausbauen können. Darüber hinaus wurden wir mit dem Konzept „Kess-erziehen“ vertraut gemacht, mit welchem die Beziehungsqualität zwischen Eltern und Kind durch die Förderung der gegenseitigen Akzeptanz, der Kongruenz und der Empathie gestärkt werden soll.

Eines meiner persönlichen Highlights war der Besuch der „Schule am Weinweg“, einem „Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Sehen“. Besonders beeindruckt hat mich hier das selbstbewusste Auftreten des dortigen Schülersprechers Julian, der sehr offen von seiner Sehbeeinträchtigung sprach und uns zeigte, wie er im Unterricht mithilfe von verschiedenen Bildschirmen und Kameras völlig eigenständig arbeiten und lernen konnte. Spannend war auch, als jede von uns eine Brille erhielt, mit der wir selbst eine Sehbeeinträchtigung simulieren sollten, um nachzuempfinden, wie schwer es ist, den normalen Alltag mit Sehbeeinträchtigung zu bewältigen.

Ein weiteres Highlight war für mich das Gebiet der Sportpädagogik, welches uns von mehreren Studenten vorgestellt wurde, die mit uns verschiedene Bewegungsspiele machten und uns lehrten, warum Bewegung im Alltag und Sport in der Schule für Kinder und Jugendliche so wichtig sei und wie Sport das Lernverhalten positiv beeinflusse.

So skeptisch ich anfangs auch war, so begeistert bin ich jetzt vom Seminarkurs Pädagogik. Es macht mit Frau Zipp und Herrn Sternagel unheimlich viel Spaß, wir tauchen in fremde Welten ein, lernen und erfahren die unterschiedlichsten Dinge. Man freut sich einfach auf die kommenden Sitzungen und auf weitere schöne Freitagnachmittage!

Elianne M., Jahrgangsstufe I

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