Chemie-Exkursion 2017

Am 30.05.2017 besuchten wir, der Chemiekurs von Frau Schulze der Jahrgangsstufe 2, die BASF in Ludwigshafen am Rhein. Die BASF (Badische Anilin- und Sodafabrik) ist ein deutscher Chemiekonzern, der 1865 gegründet wurde. Der Verbundstandort Ludwigshafen bildet mit etwa 10 Quadratkilometern das größte zusammenhängende Chemieareal der Welt.

Kaum hatten wir das Besucherzentrum der BASF betreten, erlitten wir den ersten Schock: Nachdem wir uns neben der Garderobe niedergelassen hatten, ertönte ein schriller Alarm. Eine unserer Mitschülerinnen kam daraufhin erschrocken von der Toilette zurück und machte sich schon Sorgen darüber, den Alarm selbst ausgelöst zu haben. Die ersten Worte, die dann an uns gerichtet wurden, kamen von einer Sicherheitsdurchsage der internen Feuerwehr, die vor starkem Wind und heftigen Gewittern warnte. Kurz darauf begrüßte uns Dorothea Wortmann, die uns während unseres Aufenthaltes begleitete und uns zunächst durch die vierstöckige interaktive Ausstellung des Besucherzentrums führte. Dort folgte dann auch der zweite Schock, als einige Mitschülerinnen eine Knallgasreaktion durchführten, ohne dies dem restlichen Kurs mitzuteilen. Die weitere Führung verlief glücklicherweise ohne Zwischenfälle. Wir erfuhren nicht nur viel über die Geschichte der BASF, sondern konnten uns auch ein Bild über die Tätigkeit des Konzerns machen. Als uns Frau Wortmann zuvor fragte, was genau die BASF herstellt, konnten wir dies zunächst nicht beantworten. Solch eine Reaktion sei sie gewöhnt, erklärte sie uns. Denn die BASF stelle keine Endprodukte her, für die sie bekannt sei. Umso erstaunter waren wir, als wir erfuhren, in wie vielen Bereichen die BASF tatsächlich vertreten ist: von Vitaminen bis hin zu Fasern für Kleidung stellt der Konzern alle möglichen Produkte her, die dann zur Weiterverarbeitung verkauft werden.

Nach einem kurzen Film, der uns die Sicherheitsvorkehrungen näherbrachte, folgte die Werkrundfahrt. Ausgestattet mit Schutzbrille, Schutzhaube, dem gelben Schutzhelm und der blauen Schutzweste der BASF machten wir uns zu unserem Bus auf, mit dem wir über das Gelände fuhren, während uns Frau Wortmann die Bedeutung der einzelnen Gebäude erklärte. Während unserer Rundfahrt wurde uns die Größe der Anlage erst so richtig bewusst: Auf dem Gelände befinden sich Rohrleitungen mit einer Länge von insgesamt 3000 Kilometern. Wir konnten Schilder mit Aufschriften wie „Salpeterstraße“ oder „Ammoniakstraße“ sehen, die darauf hinweisen, dass die BASF ein eigenes Straßennetz hat. Die Mittelstreifen der Straßen sind in unterschiedlichen Farben eingefärbt, an denen sich die LKW-Fahrer orientieren können, um sich nicht zu verfahren. Die Mitarbeiter bekommen von der BASF Fahrräder zur Verfügung gestellt, um sich auf dem riesigen Gelände bewegen und an ihren Arbeitsplatz gelangen zu können.

An der größten einzelnen Anlage der BASF Ludwigshafen, dem Steamcracker, durften wir dann aussteigen und die Anlage ganz aus der Nähe an einem Modell betrachten. Frau Wortmann berichtete über die chemischen Abläufe in der Anlage und erklärte, dass hier das aus langen Kohlenwasserstoffketten bestehende Rohbenzin gespalten wird, wodurch kürzere Moleküle entstehen, aus denen dann weitere Produkte hergestellt werden können.

Unsere Werkrundfahrt sollte eigentlich mit der Besichtigung der Rückstandverbrennung enden. Aufgrund des aufziehenden Gewitters war dies jedoch aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Als es dann in Strömen anfing zu regnen, waren wir alle froh, mit dem Bus zurück zum Besucherzentrum gelangen zu können, wo wir uns von Frau Wortmann verabschiedeten.

Trotz Unwetter war der Besuch der BASF eine erinnerungswürdige vorletzte Chemiestunde vor dem Schulabschluss.

Lisa Z., Jahrgangsstufe ll

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