Die Physikerinnen on Tour zum CERN (Genf)

Völlig überraschend wurde uns, den Schülerinnen des Kernfaches Physik der Jahrgangsstufe II, eines Tages von unserer Kurslehrerin Frau Bernert die Möglichkeit eröffnet, zum CERN, der europäischen Organisation für Kernforschung in Genf mit dem größten Teilchenbeschleuniger LHC (Large Hadron Collider) der Welt, zu fahren. Die Exkursion wurde in Kooperation mit dem Heisenberg-Gymnasium Karlsruhe angeboten. Eine einmalige Gelegenheit und für uns Physikerinnen und unserer Lehrerin natürlich ein absolutes Muss!

Am Donnerstagmorgen, am ”Tag der Arbeit“, trafen sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren begleitenden Lehrkräften am Busbahnhof in Karlsruhe. Auf der Autobahnauffahrt wurden auch unsere körpereigenen Teilchen beschleunigt. Die erholsame Busfahrt wurde durch eine dreistündige Pause im Technik-Museum Technorama in Winterthur unterbrochen, in dem wir die Physik experimentell, aber auch spielerisch, erfassen konnten. Vieles, was wir zuvor theoretisch besprochen hatten, konnte nun praktisch veranschaulicht werden.

Wir hatten eine sehr komfortable Unterkunft in einem Hostel direkt auf dem CERN-Gelände. Auf Initiative von Herrn Thomas Müller (nein, nicht der berühmte Fußballspieler!) wurden die Kosten für die Unterkunft dankenswerterweise vom CERN übernommen. Nach dem gemeinsamen Abendessen in der Cafeteria, erklärte uns Herr Prof. Dr. Müller, der Leiter des Instituts für Experimentelle Kernphysik am KIT, anhand einer anschaulichen und verständlichen Präsentation die Forschungen im CERN und den Versuch, die Entstehung des Universums nachzuvollziehen. Außerdem erzählte Herr Müller von seiner Beteiligung auf der Suche nach dem Higgs-Teilchen und dem Bau des CMS-Detektors (Compact Muon Solenoid). Die Aufgabe des CMS-Detektors besteht im Nachweis von Elementarteilchen, welche beim Zusammenstoß zweier Protonen erzeugt werden.

Am nächsten Tag konnten wir dies alles live erleben. Wir fuhren mit dem Bus nach Frankreich, um dort in Kleingruppen eine Führung durch die Kontrollhalle zu erhalten und den CMS-Detektor 100 Meter unter der Erde zu besichtigen. Besonders beeindruckend fanden wir die zuvor unvorstellbare Größe des Detektors einmal in echt zu sehen. Der CMS-Detektor hat eine Länge von 21 m, eine Breite von 15 m,  eine Höhe von 18 m und wiegt sensationelle 12500 Tonnen. Auf dem Rückweg schauten wir uns weitere Einrichtungen des CERN wie beispielsweise die Kontrollzentrale für den LHC an. Nach einer kurzen Mittagspause verbrachten wir noch eine Stunde im Museum Microcosmos, welches uns die Welt der kleinsten physikalischen Prozesse näher brachte. Ein weiteres Highlight stellte die Lichtshow im Globe-Museum dar.

Um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen, fuhren wir mit der Straßenbahn in die Genfer Innenstadt, wo wir die Schaufenster der Läden für den gut gefüllten Geldbeutel mit offenen Mund bestaunen durften. Crêpes, Pizza und Schweizer Käse bildeten ein mehr oder weniger traditionelles Abendessen.

Am Samstagvormittag hatten wir nochmals Zeit zur Besichtigung von Genf und für einen letzten Kaffee. Danach ging es leider auch schon wieder auf den langen Heimweg.

Vielen Dank allen Organisatoren, insbesondere an Herrn Prof. Dr. Müller vom KIT und allen Lehrkräften, die uns diese schulübergreifende Fahrt zum größten Teilchenbeschleuniger und den kleinsten Teilchen ermöglicht haben!

Schülerinnen des Kernfaches Physik
Jahrgangsstufe II

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