Besuch der Synagoge in Karlsruhe

Wir, die Klassen 6a und 6b, haben am 21.02.2018 im Rahmen des evangelischen Religionsunterrichts bei Frau Kubach die Synagoge in Karlsruhe besucht. Über das Thema Judentum hatten wir uns im Voraus schon etwas informiert und beschäftigen uns derzeit auch noch damit.

Als wir bei der Synagoge angekommen waren, sind wir erst einmal in das Foyer gegangen, wo wir bereits erwartet wurden. Dort legten wir unsere Sachen ab. Durch eine Holztür wurden wir in die Synagoge gelassen. An dieser Holztür hing so ein merkwürdiges Gefäß, das, wie uns der freundliche Mann später in der Synagoge erklärte, etwas Heiliges sei und Mesusa heiße. Viele Juden würden es beim Betreten der Synagoge berühren.

Im Versammlungsraum angekommen, klärte uns der Mann erst einmal darüber auf, dass der Raum, in dem wir uns befanden, eigentlich nur während des Gottesdienstes als Synagoge bezeichnet werden darf. Der Raum war viel kleiner, als wir ihn uns vorgestellt hatten und ähnelte gar nicht den uns bekannten Kirchen. Der gesamte Raum war mit Holz getäfelt und es ragten immer wieder Zacken, die an einen Stern erinnerten, in den Raum hinein.

Zusätzlich wurden wir darauf hingewiesen, dass männlichen Besuchern das Betreten nur mit einer Kippa gestattet sei, wohingegen Frauen keine Kopfbedeckung benötigten.

Während der Führung durften wir auf den vorderen Plätzen sitzen. Normalerweise müssen die Männer vorne und die Frauen hinten sitzen, weil sich die Männer während des Betens nicht von der Schönheit der Frauen ablenken lassen sollen.

Vor uns sahen wir das Vorlesepult, auf dem manche Männer und Jungen aus der heiligen Schriftrolle, der Thora, vorlesen. Dahinter war ein roter Vorhang, auf den ein goldener Kerzenständer gestickt war, den die Juden Chanukka nennen. Wir vermuteten dahinter die Thora. Sie ist auf Hebräisch geschrieben. Das schreibt man von rechts nach links. Die Schriftzeichen sind sehr klein und die ganze Thorarolle ist von Hand geschrieben. Das dauert bei einem geübten Schreiber um die elf Monate. Deswegen kostet so eine Thora auch mehrere tausend Euro. Der Mann, der uns dies alles erzählte, zeigte uns eine alte Thorarolle, die wir auch anfassen durften. Denn die richtige Thorarolle darf man nicht anfassen, damit sie länger hält.

Ein Highlight der Führung war das Öffnen des Toraschrankes. Es waren mehrere Thorarollen darin, die alle in verzierte samtene Mäntel gepackt waren. Sie sahen alle sehr wertvoll und edel aus. Die Thora ist die Heilige Schrift der Juden und darf unter normalen Umständen nur während des Gottesdienstes geöffnet und gelesen werden. Für uns machte der Leiter der Führung aber eine Ausnahme.

Insgesamt war die Führung sehr informativ und für alle ein tolles Ereignis.

Mia M. und Line K., 6b

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