Wir waren gar nicht in der Synagoge!

Eigentlich war es so angekündigt: Im Rahmen des Religionsunterrichts in Klasse 6 werden wir die Synagoge in Karlsruhe besuchen, nur wenige Gehminuten vom St.-Dominikus-Gymnasium entfernt. Wie spannend würde es werden, diesen Ort mit all seinen Besonderheiten, über die die Schülerinnen in den vergangenen Unterrichtsstunden schon einiges gelernt hatten, zu erleben und ein Stück weit in jüdisches Leben in Karlsruhe einzutauchen!

Die Verwunderung war also groß, als Herr Nemirowsky, der uns die Räumlichkeiten erläuterte, gleich zu Beginn betonte, dass wir hier gar nicht in einer Synagoge säßen. Obwohl die Schülerinnen doch so viele Elemente wiedererkannten: den Davidstern, die Mesusa oder den Toraschrein – trotzdem keine Synagoge?

Nach einigen vergeblichen Antwortversuchen der Schülerinnen wurde das Rätsel gelüftet und die vier Kriterien erklärt, die erfüllt sein müssen, damit ein Raum zur Synagoge wird. Eines dieser Kriterien – das Stattfinden einer Gebetszeit – war in unserem Fall nicht erfüllt. Wir waren also nicht in einer Synagoge, sondern in einem Raum, der, vor allem am Wochenende, zeitweise zu einer solchen wird.

Nachdem dieser Sachverhalt geklärt war, blieb noch Zeit, einen Blick hinter den Vorhang und die Türen des Toraschreins zu werfen und die prächtig verzierten Torarollen zu bestaunen. Die Frage, warum die Wände im ganzen Gebäude mit Clownsmasken und Luftschlangen geschmückt waren, konnte jedoch vor unserem Aufbruch an die Schule nicht mehr geklärt werden. Wer das wissen möchte, kann sich in diesem kleinen Erklärvideo schlau machen:

https://www.kindernetz.de/sendungen/schmecksplosion/purim-juedisches-fest-100.html

T. Kubach

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