„Wie weit war Ihr weitester Speerwurf?“

Wie weit war Ihr weitester Speerwurf?“

Was hat Ihnen dabei geholfen, Ihren Körper lieben zu lernen?“

Die Fragen, die dem amtierenden IPC-Europameister Mathias Mester und der Schauspielerin und Performerin Kübra Sekin am Donnerstag gestellt wurden, waren von einer beeindruckenden Bandbreite. In einer Videokonferenz konnten Schülerinnen der zehnten Klassen dem Moderator und der Moderatorin von Aktion Mensch Fragen zu ihrem Leben stellen, die diese mit viel Humor, Offenheit und Freude beantworteten.

Im Religionsunterricht hatten sich die Schülerinnen in den Stunden zuvor mit den Themen Inklusion, Vorurteilen und Anderssein auseinandergesetzt. Doch statt in der Theorie zu verweilen, durften sie sich vergangene Woche im Videochat eben mit Menschen unterhalten, die ihr Leben mit einer Behinderung gestalten. Dabei wurde immer wieder deutlich, wie schwer es Menschen mit Behinderung gemacht wird, gleichberechtigt an der Gesellschaft teilzuhaben.

Mathias Mester erzählte davon, dass der Beamte, der beurteilte, welche Anschaffungen im Büro gemacht werden müssen, damit er als Kleinwüchsiger dort seine Ausbildung machen kann, nach seiner Auflistung von Mobiliar wie Hockern und verstellbarem Schreibtisch meinte, das würde sich doch nicht lohnen und Mathias solle lieber in einer Beschützenden Werkstätte seine Ausbildung machen.

Kübra erzählte von struktureller Diskriminierung behinderter Menschen, die sich in mangelnder Inklusion der Schulen ebenso ausdrückt wie in lange Zeit nicht reparierten Aufzügen an Bahnhöfen, die ihr als E-Rollstuhlfahrerin eine (Weiter-)Reise erschweren oder verhindern.

Ermöglicht wurde das Gespräch in Zusammenarbeit mit Aktion Mensch und Media.Bildungspartner und fand im Rahmen des Compassion-Profils unserer Schule statt. Normalerweise nehmen die Schülerinnen der zehnten Klassen an einem zweiwöchigen Sozialpraktikum statt, in dem sie die Lebenswelt von Menschen mit besonderen Herausforderungen ganz persönlich kennen lernen. Da dies in diesem Jahr nicht stattfinden konnten, haben wir uns sehr gefreut, dass uns über dieses Format zumindest digitale Begegnungen möglich waren.

K. Felis

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