„Prekäre Lebenswelten in Karlsruhe“

So lautete der Titel der Fotoausstellung, die wir im Rahmen unseres vierstündigen Religionskurses am 10.11.2010 im Rathaus West in Karlsruhe besuchten. Die Fotografin Sandra Jacques initiierte diese Ausstellung in Kooperation mit dem Kinderbüro Karlsruhe.

17 Bilder offenbaren dort eine Sicht auf Karlsruhe, die vielen von uns im Alltag verborgen bleibt. Sie zeigen ein Karlsruhe jenseits des Kleinstadtidylls und des Wohlstandes; eine Stadt, in der Armut zwar weniger sichtbar, aber dennoch präsent ist.

Jacques Bilder erschüttern. Ihre Intention ist es, die Menschen zur Auseinandersetzung mit dem Thema Armut anzuregen und Diskussionspotenzial zu liefern. Wir fanden die Bilder gnadenlos ehrlich und dabei frei von Wertung oder Euphemismus – sie spiegeln die Realität wider.

Die fotografierten Szenen, die aus dem alltäglichen Leben gegriffen sind, stellen unterschiedlichste Lebenssituationen in Karlsruhe dar.

Ob die Darstellung eines demolierten Autos, welche die Unterschrift „Trotz Abwrackprämie“ trägt oder das Bild einer Telefonzelle mit zerbrochener Türscheibe mit der Unterschrift „Woanders längst repariert“ - die Fotografien haben allesamt eine sehr direkte, fast provokante Aussagekraft und sind dabei gleichzeitig subtil in ihrer Wirkung. Sie stimmten uns betroffen und nachdenklich, insbesondere die Erkenntnis, dass arm sein in unserer Gesellschaft nicht bedeutet unten zu sein, sondern „draußen“, abgeschnitten von Chancen und Möglichkeiten.

Obwohl diese Ausstellung bereits geendet hat, besteht die Möglichkeit unter dem Link www.sandra-jacques.de freie Arbeiten, die im Laufe des Projekts entstanden sind, anzuschauen.

Katharina M. und Tabea S.
Neigungsfach Ev. Religion bei Frau Baßmann, Kursstufe 2

Zurück

Weitere Beiträge Religionslehre