Praktikum zum genetischen Fingerabdruck am KIT

Am 11.05.2022 trafen sich die Schülerinnen des Bio-Leistungskurses gemeinsam mit Frau Rahman um 8.50 Uhr vor dem Eingang des KIT Campus Nord, um ein Praktikum zum genetischen Fingerabdruck durchzuführen. Der genetische Fingerabdruck ist für jede Person individuell und hat unterschiedliche Anwendungsbereiche, zum Beispiel wird er in der Forensik bei der Identifizierung eines Täters genutzt oder auch bei Vaterschaftstests.

Bevor wir mit der Praxis anfangen konnten, bekamen wir eine kurze Sicherheitsbelehrung und uns wurde erklärt, welche Schritte im Labor durchgeführt werden müssen, um einen eigenen genetischen Fingerabdruck zu erstellen.

Da wir in den Unterrichtsstunden zuvor schon einiges zu dem Thema gelernt hatten, verstanden wir alles recht schnell und brauchten somit keine umfangreichere Erklärung des Vorgangs. Mit passenden Laborkitteln konnten wir uns also auf den Weg in das Labor begeben. Dort begannen wir mit der Entnahme unserer eigenen Mundschleimhautzellen. Das erste Ziel war es, daraus die DNA zu isolieren.

Während der Inkubation, bei der die Zellen aufgebrochen werden und die DNA frei wird, gab es eine kurze Pause und etwas mehr Theorie, bei der die nächsten Schritte genauer erläutert wurden.

Nach einer Stunde hatten alle erfolgreich ihre isolierte DNA in dem Eppi (Mikroreaktionsgefäß) und es konnte mit der PCR (Polymerasekettenreaktion) weitergemacht werden. Bei der PCR, die uns durch die letzten zwei Jahre mit Corona allen gut bekannt ist, werden spezifische Abschnitte auf der DNA vervielfältigt. Sie verläuft in drei Teilschritten: Denaturierung, Hybridisierung und Polymerisation. Da der größte Teil in entsprechenden PCR-Maschinen, den Thermocyclern, passiert, mussten wir nur die DNA mit zwei Primern und dem sogenannten PCR-Mastermix in die passenden Gefäße pipettieren. In der Zeit, in der das Programm durchgeführt wurde, hatten wir Mittagspause und sind alle zusammen in die Kantine gegangen, um etwas zu essen und uns über den bisherigen Tag auszutauschen.

Nach der Mittagspause ging es für uns gestärkt weiter im Labor. Der letzte Schritt war für uns die Gelelektrophorese, bei der die DNA-Fragmente wegen ihrer Ladung und ihrer unterschiedlichen Größe ein individuelles Bandenmuster im Agarosegel erstellen. Um Fehler zu vermeiden, pipettierte jede Schülerin erstmal an einem Übungsgel.

Da jede sehr konzentriert und genau gearbeitet hat, war es keine große Schwierigkeit, einen genetischen Fingerabdruck selbst zu erstellen und die Bandenmuster konnten problemlos für alle Schülerinnen ausgewertet werden.

Am Ende des Tages war es also ein gelungener und erfolgreicher Ausflug des fünfstündigen Biokurses, bei dem wir alle viel Spaß hatten und unser gelerntes Wissen in einem richtigen Labor selbstständig anwenden konnten.

Jule Z., JI

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